Mit der Ausstellungsreihe "Reflexionen. Sommer." setzt die White Square Gallery das experimentelle Format der Kunstpräsentation fort, und bietet den Galeriebesuchern alternative Wege der Kunstbetrachtung an. Die Kunstwerke werden hier nicht explizit thematisch, historisch oder chronologisch geordnet, sondern intuitiv und assoziativ nebeneinandergesetzt, so dass der Zuschauer von gedanklichen Grenzen und Gerüsten befreit und sich auf das Vertrauen in die eigenen Sinne angewiesen wird.
Die Arbeiten werden also völlig kontextfrei aufeinandergereiht, was eine Vielfalt der Lesarten, ermöglicht, die exklusiv dem Betrachter vorbehalten sind. Mit anderen Worten wird der Zuschauer selbst in die Rolle des Interpreten schlüpfen müssen, um aus der vorgeschlagenen Menge der Werke seine eigenen visuellen Kompositionen zu arrangieren. Keine Vorkenntnisse sind hier von Bedeutung, keine Kunstaffinität oder besondere Erfahrung nötig. Die Barriere zwischen dem Betrachter und dem Kunstobjekt verschwinden, wenn es keine inhaltlichen oder sonstigen Vorgaben existieren. Die Frage nach dem ursprünglichen Sinn stellt sich erst gar nicht und auf diese Weise werden die Gedanken verdrängt und die sinnliche Wahrnehmung freigelassen. Das Denken wird außer Klammern gesetzt. Das Rationale weicht dem Emotionalen. Die Ausstellung als Ganzes wird so zu einem einzigen Wahrnehmungsexperiment, bei dem vor allem die Neugier, der Witz und die Spielfreude des Betrachters angesprochen und gefordert werden. Als Folge werden seine Autonomie und sein Selbstvertrauen gestärkt und der Weg zu einem „barrierefreien“ Umgang mit Kunst geebnet.